Austria
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Pensionistin (70) musste Hasch-Kekse backen

Drogendealer schauen ganz sicher anders aus als die 70-Jährige, die vor 26 Jahren einen Schlaganfall erlitten hatte und sich seither nur auf einen Stock gestützt fortbewegen kann. 2015 sei sie von der Tochter gedrängt worden, in ihrer Wiener Wohnung auf deren Cannabis-Pflanzen aufzupassen. Die Rentnerin goss brav und zupfte verwelkte Blätter ab. Bis 2018 kümmerte sie sich um in Summe 278 Stück. Darüber und über den Ertrag führte sie Buch. Jedes Gramm – in vier Jahren übrigens 4560 – wurde penibel eingetragen. „Mehr habe ich nicht gemacht“, sagte die Dame beim Prozess am Landesgericht Eisenstadt.

Tochter belastet Mutter
„Stimmt nicht“, entgegnete die Tochter (39). „Sie war sehr wohl bei der Ernte und beim Wiegen dabei. Und sie hat Kekse daraus gebacken.“ Warum die Oma da mitgemacht habe, wollte die Vorsitzende des Schöffengerichts wissen. „Meine Tochter hat mir Geld für den Strom versprochen. Ich habe aber nie etwas von ihr bekommen.“ Und: „Sie hat mir gedroht, dass sonst mein Enkerl nicht mehr zu mir kommen darf.“

Handys drei Wochen lang abgehört
Als nun die 39-Jährige von Wien ins Burgenland übersiedelte, nahm sie ihre Plantage mit. Die wurde fortan mit angeblich rund 20 Pflanzen im Haus ihres ebenfalls angeklagten Ex-Lebensgefährten (43) weiterbetrieben. Das „Gras“ verkaufte man im Bekanntenkreis. Auch Speed wurde vertrieben. Wobei auch der Zweitangeklagte nur gegossen haben will. Als die Polizei schließlich, nach dreiwöchigem Handy-Abhören, zur Hausdurchsuchung anrückte, wurden 51 Cannabis-Pflanzen sichergestellt.

Enkelin entlastet ihre Oma
Den Fall zur Anzeige gebracht hatte die Tochter (16) der Erstangeklagten, die schon im Volksschulalter bei der Pflege der Kulturen mitarbeiten hatte müssen. Das Mädchen entlastete die Oma und den 43-Jährigen, der „wohl blind vor Liebe“ gewesen sein soll. Mit der Mutter ging sie hart ins Gericht. „Sie war die Drahtzieherin.“

10 Monate Haft für Erstangeklagte
Während Ex-Lebensgefährte und Großmutter mit bedingten Haftstrafen davonkamen (15 bzw. 10 Monate), muss die 39-Jährige für 10 Monate ins Gefängnis. Weitere 20 Monate wurden bedingt ausgesprochen. Nicht rechtskräftig.