Liechtenstein
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Die Asiatische Hornisse verbreitet sich

Nach der ersten Sichtung im Jahr 2017 stieg die Anzahl Funde der gebietsfremden Spezies hierzulande 2022 deutlich an. Dank der diesjährigen guten Wetterbedingungen setzt sie ihre Ausbreitung in der Romandie und der Nordwestschweiz fort. Zum Schutz der einheimischen Insektenfauna und der Honigbienenvölker ist eine rasche Zerstörung möglichst vieler Nester der invasiven Art sehr wichtig.

Der Bienengesundheitsdienst (BGD) ruft die Bevölkerung dazu auf, Beobachtungen über www.asiatischehornisse.ch zu melden.

Eingeschleppte Pflanzen (Neophyten) und Tiere (Neozoen) verbreiten sich überall auf der Welt, so auch in der Schweiz. Zu diesen invasiven Arten (Neobiota) gehört auch die Asiatische Hornisse Vespa velutina. 2022 wurde sie an 24 Standorten in 8 Kantonen (AG, BL, FR, GE, JU, NE, SO und VD) entdeckt, dieses Jahr kam es bereits zu 66 Funden in 7 Kantonen.

Asiatische Hornissen jagen zur Ernährung ihrer Larven Insekten, insbesondere Wild- und Honigbienen. Gegen Ende Sommer, wenn das Nahrungsangebot in der Natur zurückgeht, greifen sie vermehrt Bienenvölker an. Bei extrem hohem Hornissendruck kann ein Bienenvolk daran zu Grunde gehen. Bis anhin ist das in der Schweiz noch nicht der Fall.

Wissenswertes

«Obwohl die Asiatische Hornisse für Insekten gefährlich ist, verhält sie sich Menschen gegenüber grundsätzlich sanftmütig und nicht aggressiv», weiss Marianne Tschuy vom Bienengesundheitsdienst: «Vespa velutina schützt und verteidigt aber ihr Nest. Nestzerstörungen gehören daher aussschliesslich in die Hände von geschulten Fachpersonen.»

«Die Asiatische Hornisse lässt sich anhand verschiedener Merkmale leicht erkennen», ergänzt Fabian Trüb, Fachspezialist Bienengesundheit: «Sie ist etwas kleiner als die einheimische Spezies. Ihre Hauptfarbe ist schwarz mit dünnen gelben Streifen auf dem Hinterleib und ihre Beinenden sind gelb. Sie baut im Frühling an einer wettergeschützten Stelle, meist 0.5 – 3 m über dem Boden, ein kleines Primärnest und im Sommer ein Sekundärnest. Letzteres wird wesentlich grösser und befindet sich meist in der Krone von hohen Bäumen.»

Verdachte melden

Um die Ausbreitung von Vespa velutina zu verlangsamen und die Nestdichte möglichst klein zu halten, sind zeitnahe Meldungen aus der Bevölkerung entscheidend (www.asiatischehornisse.ch). Aufgrund von häufigen Verwechslungen mit teilweise geschützten, heimischen Arten macht es wenig Sinn, die beobachteten Insekten zu töten. Zur eindeutigen Identifikation reicht ein Foto oder Video.

Neues Meldesystem für Verdachte aus der Schweiz und Liechtenstein Ab sofort können unter www.asiatischehornisse.ch verdächtige Insekten oder Nester mit Standortangabe erfasst und gemeldet werden. Insektenspezialisten kümmern sich anschliessend um die Identifikation. Nur Meldungen mit Fotos oder Videos werden berücksichtigt.