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Alain Berset fordert Mut zur Bewegung

Bundespräsident Alain Berset hat in seiner Ansprache zum Nationalfeiertag für eine Schweiz in Bewegung plädiert. Die 175-jährige Verfassung sei ein grosser Wurf gewesen. 1848 habe sich die Schweiz viel zugetraut. Sie solle das weiter tun.

Alain Berset wandte sich für die Fernseh- und Radioansprache aus dem Espace Jean Tinguely in Freiburg an die Nation. Im Hintergrund war das Werk "Retable de l’Abondance occidentale et du Mercantilisme totalitaire" des Künstlers zu sehen und zu hören. Berset sagte, in Tinguelys Schaffen sei die Welt in ewiger Bewegung.

Tinguely habe gemalt und gemalt, sei damit aber in die Sackgasse geraten, zitierte Berset seinen Landsmann. Für den Künstler sei die Bewegung der Ausweg aus der Lähmung gewesen, erst in der Bewegung habe er "es geschafft".

Als Land und Gesellschaft sei die Schweiz in einer ähnlichen Lage. Alle sehnten sich nach klaren Bildern, nach Eindeutigkeit und wollten das Land so erhalten, wie sie es kennen. Dabei malten alle und würden mit dem Bild nicht fertig. Geschafft sei es wie bei Tinguely erst, wenn die Schweizerinnen und Schweizer ihr Land als in Bewegung begriffen.

Eine Schweiz in Bewegung lag auch der Gründung des Bundesstaats zu Grunde. Die 175-jährige Verfassung sei ein grosser Wurf gewesen, sagte Berset. Ein grosser Wurf brauche Mut und gewichte die Chancen höher als die Risiken. Ein Wurf stehe für die Überzeugung, die Zukunft selber zu steuern und nicht den Verhältnissen ausgeliefert zu sein.

Das Jubiläum der Bundesverfassung falle allerdings in eine schwierige Zeit, erklärte Berset: Krieg, Klimawandel, Inflation würden Ängste auslösen. Sie könnten das Land aber auch wieder kreativer machen.

Die Verfassung sei nach einem Bürgerkrieg entstanden. Sie zeuge von Mut und Zuversicht. Die Schweiz sei erfolgreich, weil sie dazu lerne und sich hinterfrage. Sie sei wie die Werke Tinguelys in Bewegung. 1848 habe sich die Schweiz viel zugetraut. Wenn sie sich weiterhin viel zutraue, werde sie viel erreichen.