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Ukraine-Krieg im Newsblog | Bericht: Russland hat die größten Geländegewinne

Tag 583: Russland soll mehr Gelände in 2023 erobert haben als die Ukraine. In Cherson sterben drei Menschen nach einem Raketenangriff. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick

Bericht: Russland hat in diesem Jahr die größten Geländegewinne

3.25 Uhr: Russland soll in diesem Jahr im Ukraine-Krieg die größten Geländegewinne gemacht haben – wenn auch in geringem Ausmaß. Nach einem Bericht der "New York Times" hätten russische Truppen im Jahresverlauf etwa 800 Quadratkilometer gewonnen, während die Ukraine etwa die Hälfte zurückerobern konnte. Die Basis für die Analyse bildeten Daten des amerikanischen "Instituts for the Study of War" (ISW), das öffentlich zugängliche Informationen auswertet. Im vergangenen August habe es demnach so wenig Geländegewinne wie nie zuvor auf beiden Seiten gegeben. Der Frontverlauf verändere sich nur marginal, heißt es in dem Bericht. Sowohl Kiew als auch Moskau seien mit ihren Offensiven bislang gescheitert.

Putin erhöht Militäretat um 70 Prozent

0.19 Uhr: Russland bereitet sich offenbar auf einen längeren Krieg vor. Nach Berichten der Nachrichtenagentur AFP zeigten Dokumente des russischen Finanzministeriums, dass der Verteidigungsetat erheblich aufgestockt werden soll. Im nächsten Jahr will Kremlchef Putin demnach die Ausgaben um 70 Prozent erhöhen. Insgesamt seien die Militärausgaben dreimal so hoch wie für Bildung, Umweltschutz und Gesundheit zusammen.

In dem Entwurf sollen auch Ausgabenposten für die Integration der völkerrechtswidrig besetzten ukrainischen Landesteile Luhansk, Donezk, Cherson und die Region Saporischschja sein. Seit dem Beginn der Offensive in der Ukraine im vergangenen Jahr hat Russland die Waffenproduktion hochgefahren und trotz der anhaltend hohen Inflation und des schwachen Rubels massiv in seinen Militärapparat investiert.

Selenskyj besteht auf Nato-Mitgliedschaft

22.54 Uhr: Nach dem Besuch von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut auf eine Mitgliedschaft seines Landes in dem westlichen Militärbündnis gepocht. "Die Ukraine verdient es, ein Nato-Mitglied zu werden – und sie wird es werden", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. "Wir arbeiten daran, in Sachen Nato-Mitgliedschaft praktische Fortschritte zu erzielen." Stoltenberg hatte das von Russland angegriffene Land bereits zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn besucht.

Donnerstag, 28. September

Ukraine: Drei zivile Tote bei Beschuss von Cherson

22.21 Uhr: Russischer Beschuss hat ukrainischen Beamten zufolge drei Frauen in der südukrainischen Stadt Cherson und zwei Menschen in der östlichen Region Donezk getötet. Die drei Frauen seien auf einer Straße in Cherson ums Leben bekommen, sagen ukrainische Strafverfolger. Die Stadt wurde von russischen Truppen Ende letzten Jahres zusammen mit anderen Siedlungen am Westufer des Dnipro-Flusses verlassen. Die russischen Streitkräfte beschießen Cherson und die umliegenden Gebiete routinemäßig von Stellungen am Ostufer des Flusses aus. Die zwei anderen Menschen starben den Angaben zufolge, als russische Streitkräfte Krasnohoriwka westlich der von Russland gehaltenen Stadt Donezk und in der Nähe der seit langem umkämpften Stadt Marjinka beschossen. In Kostjantyniwka, westlich der Stadt Bachmut, die seit Mai in russischer Hand ist, seien drei Menschen verletzt worden, als die russischen Streitkräfte innerhalb einer Stunde zwei Luftangriffe geflogen hätten.

IAEA-Mitglieder fordern russischen Abzug aus Atommeiler in Ukraine

21.35 Uhr: Die Mitgliedstaaten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben von Russland den sofortigen Abzug aus dem besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. Soldaten müssten sich zurückziehen, und die Anlage müsse wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht werden, hieß es in einer Resolution, die Donnerstagabend bei der jährlichen Generalkonferenz der IAEA in Wien verabschiedet wurde.

Außerdem forderte die Resolution, dass die IAEA-Beobachter, die dauerhaft in dem AKW stationiert sind, freien Zugang zu allen Bereichen der Anlage erhalten. Bislang ist dem Team der IAEA die Besichtigung mehrerer Reaktor-Dächer verwehrt worden.

IAEA-Chef Rafael Grossi hatte sich zuletzt besorgt über die eingeschränkte technische Wartung und die russische militärische Präsenz im größten europäischen Kernkraftwerk geäußert. Grossi hat außerdem angesichts der Kampfhandlungen rund um das frontnahe AKW wiederholt vor einem schweren Atomunfall gewarnt.