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Trotz Ukraine-Krieg! - Waldorfschüler zum Austausch in Russland

Erfurt/Weimar (Thüringen) – Obwohl der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine schon unzählige Opfer gefordert hat, nahmen Thüringer Waldorfschüler an einem Austausch-Programm in der Hauptstadt des Aggressors teil.

Eine Gruppe von 18 Personen der „Freien Waldorfschulen“ aus Erfurt und Weimar reiste, wie jetzt bekannt wurde, vom 10. bis 25. Februar 2023 zu einem Schüleraustausch nach Moskau. Mit einem Linienbus ging es vom Hermsdorfer Kreuz nach Kaliningrad, dann mit dem Flugzeug zur russischen Hauptstadt.

Während ihres einwöchigen Aufenthalts in Moskau, bei dem die Schüler (16 bis 18 Jahre alt) allein oder zu zweit bei russischen Familien lebten, besuchten sie u. a. den Kreml. Anschließend reiste die Gruppe per Nachtzug und Bus in Richtung Kirilov in das Gebiet der weißen Seen, rund 500 Kilometer nördlich von Moskau.

Der gemeinnützige Verein „Biologisch-Dynamische Bildung und Forschung in Russland e.V.“, der den Kreml-Trip organisiert hat, begründete die „Klassenfahrt“ in einem Blogbeitrag wie folgt: „Die vieldiskutierten Konflikte liegen in der globalen Politik, aber auf keinen Fall in den einzelnen Menschen und der Bevölkerung der Länder. Es fühlt sich genau richtig an, dass wir gerade jetzt diese Reise unternommen haben!“

Laut dem Blogbeitrag sei die deutsch-russische Gruppe bei den Ausflügen sehr auffällig gewesen, da momentan fast keine westeuropäischen Menschen in Moskau unterwegs seien. „Wir wurden mehrfach angesprochen, wer wir sind und warum wir hier sind und es wurde immer mit großer Freude und auch Erleichterung wahrgenommen, dass wir trotz aller Widrigkeiten den zwischenmenschlichen Austausch suchen und realisieren.“

Ab Ostermontag 2024 sollen im Gegenzug Moskauer Schüler nach Mecklenburg-Vorpommern sowie eine Woche nach Thüringen kommen. Vermutlich wird die Gruppe aufgrund fehlender Direktflüge über Murmansk und Norwegen anreisen.

Andrea Fabry, Leiterin der Freien Waldorfschule Erfurt, betont: „Nur ein Schüler unserer Schule hat privat an dem Ausflug teilgenommen. Von unserer Seite aus besteht keine Partnerschaft mit der Initiative. Es erfolgte auch keine Einladung, unsere Schule zu besuchen.“ Die Weimarer Waldorfschule war vorerst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.