Dresden – In der sächsischen Landeshauptstadt haben offenbar Rechtsextreme versucht, eine geplante Flüchtlingsunterkunft in einer ehemaligen Schule in Brand zu setzen. Es ist bereits der dritte Anschlag auf das Haus seit Bekanntwerden der Pläne zur Nutzung für Asylbewerber!
Nach ersten Ermittlungen der Polizei sind die Täter der Nacht zu Samstag gegen 0.20 Uhr über den Zaun in der Alexander-Herzen-Straße im Dresdner Stadtteil Klotzsche geklettert und so auf das Gelände eingebrochen.
„In der Folge schütteten sie eine brennbare Flüssigkeit an die Fassade des leerstehenden Gebäudes und legten eine Trasse bis zum Zaun“, sagte Polizeisprecher Marko Laske. Dann steckten sie die Benzinspur an! Zum Glück erlosch diese jedoch, bevor die Flammen bis zum Schulgebäude gelangten.
Mit Steinen wurden bereits zuvor Türen und Fenster an der alten Schule beschädigt
Foto: xcitepress/Finn Becker
Da ein extremistisches Motiv vermutet wird, haben die Ermittler das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamtes Sachsen, welches für derartige Fälle spezialisiert ist, hinzugezogen. Dieses soll nun auch die weiteren Ermittlungen übernehmen.
Beamte haben den Tatort mittlerweile abgesperrt, Einsatzkräfte der Spurensicherung suchen auf dem Gelände nach verwertbaren Beweisen.
Dritter Anschlag auf das Gebäude
An der Eingangstür war ein Schaden von 2000 Euro entstanden
Foto: xcitepress/Finn Becker
Mitte September hatten unbekannte Täter mit einem Stein bereits die Eingangstür des Gebäudes beschädigt. „Zudem hinterließen sie einen Zettel an der Tür, auf dem die Ablehnung gegen die geplante Nutzung als Asylunterkunft ausgedrückt wurde“, so die Polizei. Es entstand ein Schaden von etwa 2000 Euro.
Am Mittwoch wurde dann mit einem Stein eine Scheibe eingeschlagen. Der Sachschaden beträgt 300 Euro. In diesen beiden Fällen hat der sächsische Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.
► Die Polizei sucht dringend nach Zeugen: Wer hat verdächtige Personen im Umfeld des Tatortes gesehen? Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0351 483 22 33 oder in jeder Dienststelle entgegen.
