Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Knallhart-Forderung - Dänen-Faeser will hohe Grenzzäune um Europa

Von: Jan W. Schäfer

EU-Asylgipfel in Brüssel, Riesen-Debatte über abgelehnte Asylbewerber in Deutschland: Die Asyl-Krise erhitzt immer mehr Gemüter.

Die große Frage: Wie geht die Zahl der illegalen Migranten endlich zurück?

Auf dem Gipfel in Brüssel machte Innenministerin Nancy Faeser (53, SPD) nach langer Blockade den Weg für ein strengeres Asylrecht („Krisenverordnung“) frei. Damit ist laut dem EU-Ratsvorsitz (hat derzeit Spanien inne) der Weg frei für den letzten Baustein der europäischen Asylreform.

Doch einzelne EU-Länder sind skeptisch, ob die Zahl der illegalen Migranten dadurch wirksam gesenkt werden kann. Dänemarks Integrationsminister Kaare Dybvad Bek (39) mahnt mehr Tempo in der EU an.

Im BILD-Interview hat der Dänen-Faeser zusätzliche Knallhart-Forderungen:

Hohe Grenzzäune um Europa!

Bek zu BILD: „Wir unterstützen höhere Zäune an den Außengrenzen. Österreich unterstützt zum Beispiel Bulgarien beim Ausbau der Grenzanlagen. Wir haben Litauen unterstützt. Jedes Land hat das Recht zu kontrollieren, wer sich im Land aufhalten soll und wer nicht.“

Mehr Abschiebungen!

Der Dänen-Faeser: „In allen EU-Ländern gibt es viele abgelehnte Asylbewerber, die aber nicht nach Hause geschickt werden. Diese Menschen arbeiten dann oft schwarz und beziehen staatliche Hilfen. Das ruiniert den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft. Es ist außerdem inhuman, Menschen so zu behandeln.“

Mehr Asyl-Abkommen mit anderen Ländern!

„Die Menschen werden nur ein System akzeptieren, das die wirklich Schutzbedürftigen beschützt“, sagt Bek zu BILD. Gleichzeitig müsse klar sein, „dass die anderen das Land bzw. die EU verlassen müssen. Deshalb sind Asyl-Abkommen mit weiteren Staaten so wichtig. Diese Länder haben dann die Verantwortung, die Migration in die EU zu stoppen.“

Der dänische Integrationsminister sagt weiter: „Ich hoffe, dass die EU-Kommission ihre Bemühungen verstärkt, mehr dieser Abkommen in den nächsten Monaten zu unterzeichnen. Die EU braucht viele solcher Abkommen, um die Migrationspolitik wirksam zu ändern.“

Fordert im BILD-Interview mehr Härte gegen abgelehnte Asylbewerber: Dänen-Minister Kaare Dybvad Bek (39)

Fordert im BILD-Interview mehr Härte gegen abgelehnte Asylbewerber: Dänen-Minister Kaare Dybvad Bek (39)

Foto: imago images/Ritzau Scanpix

Keine Arbeitsanreize für Asylbewerber!

Bek ist dagegen, dass abgelehnte Asylbewerber trotzdem bleiben dürfen und einen regulären Job aufnehmen können. „Dann gibt es einen Sog-Effekt“ – das Gegenteil dessen, was Bek will. Er verlangt daher: „Man muss denjenigen Menschen, die keinen Schutz brauchen, klarmachen, dass es nichts bringt, als illegale Migranten zu uns zu kommen.“

Dass Deutschland eine EU-Asylreform nicht länger blockieren will, freut den Dänen-Faeser. Er hofft auf einen noch härteren Asyl-Kurs der Bundesregierung: „Es steht mir nicht zu, der Bundesregierung Hinweise zu geben. Die entscheiden über ihre Politik, wir über unsere. Aber ich hoffe, dass wir uns gegenseitig inspirieren und voneinander lernen können.“