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Hessen-Wahl: CDU-Frau kommt wegen Merz-Äußerung unter Druck

Beim Thema Merz nehmen zwei Journalistinnen CDU-Frau Ines Claus so lange in die Mangel, bis die Farbe bekennt. Auch für SPD-Mann Günter Rudolph wurde es eng.

Vor den Landtagswahlen in Hessen haben sich Kandidaten der großen Parteien am Donnerstagabend im "Hessischen Rundfunk" Fragen gestellt, die die Bürger besonders bewegen. Während es in "Hessen wählt – Spitzenrunde zur Landtagswahl" vor allem um die Themen Migration, Bildung und Öffentlichen Personennahverkehr ging, kam auch CDU-Chef Friedrich Merz zur Sprache.

Genauer gesagt ging es um die Aussage, die Merz am Mittwochabend in einem Interview mit dem TV-Sender "Welt" getroffen hatte, und die seitdem hohe Wellen schlägt.

Die Gäste

"Stimmen Sie zu?", wollte "HR"-Journalistin Kristin Gesang mit Blick auf das Merz-Zitat von CDU-Politikerin Ines Claus wissen. "Es ist eine Riesen-Herausforderung, was Kommunen zu leisten haben", antwortete die Landeslisten-Zweite.

Ines Claus nimmt Abstand von Merz-Aussage

Sie weiche aus, mahnte Gesang die CDU-Frau. Claus holte erneut aus und erklärte, man müsse darüber sprechen, welche Anreize und Pull-Faktoren Deutschland für Menschen aus dem Ausland setze. Die Debatte über dieses Thema könne sich dabei in "Sound und Stil" auch mal unterscheiden, so Claus. "Sie gehen nicht darauf ein!", rügte Gesangs Co-Moderatorin Ute Wellstein die CDU-Frau daraufhin. Merz‘ Behauptung sei unwahr und "reiner Populismus", stellte Wellstein klar.

In der Debatte über Pull-Faktoren müsse "auf Sound und Stil" geachtet werden, antwortete Claus. "Ich hätte eine andere Wortwahl genutzt", gab die Kommunalpolitikerin mit Blick auf Merz‘ Äußerung schließlich zu.

Grüne Dorn lobt Claus

Lob für dieses Bekenntnis bekam Claus von Grünen-Spitzenkandidatin Angela Dorn. Sie habe sich über die "deutliche" Äußerung der CDU-Frau zu Merz gefreut und finde diese "sehr respektabel", erklärte Dorn am Ende der Sendung, als jeder Politiker innerhalb von 20 Sekunden sagen sollte, welcher Mitstreiter sie in der Sendung überzeugt habe und womit.

Tatsächlich wurde Claus in dieser Abschlussrunde gleich zweimal genannt. Auch AfD-Spitzenkandidat Robert Lambrou bekannte, die CDU-Kandidatin habe ihn am Donnerstag überzeugt – beim Thema Unterstützung der Feuerwehren.

In diesem Zusammenhang hatte Claus auf die Nachfrage einer Feuerwehrfrau geäußert, die CDU mache bereits einiges, um die Feuerwehren zu unterstützen. Unter anderem stünden zum Beispiel "Rekordbeiträge" zur Verfügung.

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Claus sendet Botschaft an AfD

Die CDU macht genug, hatte auch AfD-Mann Lambrou in diesem Zusammenhang befunden. Bei vielen anderen Dingen sei die AfD aber "völlig anderer Meinung" als die anwesenden Parteien, stellte der AfD-Mann nach dem Lob der Christdemokraten klar.

Die AfD könnte bei der Landtagswahl am 8. Oktober zweitstärkste Kraft werden. Noch vor rund einer Woche hatte Lambrou in einem Interview mit der ARD geäußert, er sei davon überzeugt, dass es in Hessen früher oder später eine Koalition aus CDU und AfD geben werde.

Claus selbst machte bei ihrem 20-sekündigen Bekenntnis am Ende der Sendung deutlich, wie sie zur AfD steht. Sie finde immer freundliche Worte für Mitbewerber des demokratischen Spektrums, so die CDU-Frau. Damit meine sie: FDP, Grüne und SPD.

SPD-Mann Rudolph schimpft auf CDU

Für die SPD war am Donnerstagabend Landeslisten-Zweiter Günter Rudolph zur Spitzenrunde gekommen. Hessens SPD-Spitzenkandidatin, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, weilte am Donnerstag beim Treffen der EU-Innenminister in Brüssel.

"24,5 Jahre CDU-Regierung haben Narben hinterlassen", schimpfte Rudolph im "HR"-Studio mehrfach und ließ auch sonst keine Gelegenheit aus, gegen die schwarz-grüne Landesregierung zu sticheln. Es sei zu bedauern, dass CDU und Grüne bei "so einem wichtigen Thema" wie der Cannabis-Legalisierung keine einheitliche Meinung vertreten, erklärte er. Und fügte hinzu, das komme ja häufiger vor.