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"Das ist next level": Hightech-Experiment des FC Bayern weckt großes Interesse

Der neue LED-Boden sieht aus wie ein riesengroßer Flachbildschirm.

Der neue LED-Boden sieht aus wie ein riesengroßer Flachbildschirm.

(Foto: IMAGO/Smith)

Beim Liga-Start des FC Bayern stehen nicht nur die Basketballer im Fokus. Für ein Spiel wird erstmals auch ein Hightech-Glasboden getestet. Weltmeister Andreas Obst äußert sich bereits positiv. Für die Spieler hat der neue Untergrund einen wichtigen Vorteil.

Eigentlich sind es Bretter, die die Welt bedeuten. Doch dieses eine Mal bleibt das Parkett draußen - Glas ist das neue Holz. Im Auftaktspiel der Saison treten die Basketballer des FC Bayern auf einem hochmodernen LED-Videoboden an, der Einsatz der Innovation ist zunächst nur ein Test. Für das Duell mit dem Syntainics MBC in der Bundesliga am Freitag (20 Uhr/Dyn) wurde der ASB GlassFloor in München verlegt. Der Hersteller sitzt in Stein an der Traun am Chiemsee, nur gut 100 Kilometer vom BWM Park entfernt. Die Zusammenarbeit lag nah, und die ersten Eindrücke könnten kaum besser sein.

"Ich habe heimlich selbst getestet. Alles, was ich von den Spielern mitbekommen habe, ist sehr, sehr gut", sagte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic, ehemaliger Nationalspieler, zum Projekt: "Es ist eine tolle Geschichte." Die Vorteile liegen auf der Hand. Linien, Begrenzungen, Werbung, nichts muss mehr mühsam aufgeklebt werden. Auf dem Videosportboden wird alles per LED dargestellt, auch Animationen und Grafiken. "Das ist next level, was man dort abspielen kann", sagt Stefan Holz im Interview mit dem Sportinformationsdienst. Der Geschäftsführer der Bundesliga (BBL) findet die Technologie schlicht "großartig".

Die BBL hat die Möglichkeit zum Einsatz in die Regularien aufgenommen, zuvor war ausschließlich Parkett erlaubt. Die Bayern nutzen als erster Klub die Chance. Aber bei aller Begeisterung werfen Neuerungen natürlich auch Fragen auf. "Der erste Gedanke war: alles gut mit den Vermarktungsmöglichkeiten. Aber wie steht es um die Sicherheit der Spieler? Wie ist der Grip? Was ist, wenn sie hinfallen?", so Pesic. Bislang gibt es keinen Grund zur Sorge. "Überhaupt kein Problem" habe man in der Trainingswoche erkannt, die Flexibilität sei sogar "etwas angenehmer" als sonst, sagt Pesic. Man müsse sich zwar "daran gewöhnen", meint Weltmeister Andreas Obst. Aber alles in allem sei es "eine coole Sache". Teamkollege Nick Weiler-Babb meinte: "Gefällt mir." Ex-NBA-Superstar Serge Ibaka findet den Court "irgendwie anders, aber sehr interessant".

NBA und EuroLeague sind zu Gast

Der besondere Untergrund besteht laut Hersteller aus zwei fünf Millimeter dicken Sicherheitsglasscheiben, diese sind mit einer Sicherheitsfolie laminiert. Das Glas lagert auf einem LED-Display. Die "tiefengeätzte Oberfläche mit eingebrannten Keramikpunkten" garantiere den richtigen Grip. Erstmals zum Einsatz war der Boden bei der U19-WM der Basketballerinnen gekommen. Schon 2019 wurde der Volleyball-Supercup in Hannover auf diesem ganz besonderen GlassFloor ausgespielt.

Also nur eine fixe Idee oder doch mehr? "Ich glaube, das ist etwas, das wirklich Zukunft im Basketball haben wird. Man könnte die Problematik des Aufbringens der Aufkleber ein bisschen lösen", meint Pesic: "Die Aufkleber sind sehr wichtig für die Vereine, man muss ja auch ein bisschen Geld verdienen. Aber wenn das nicht gut gemacht ist, ist die Rutschgefahr sehr groß." Der Vorstoß hat auf jeden Fall schon einmal viel Aufmerksamkeit erzeugt. "Die NBA ist gekommen, um sich das anzuschauen, die EuroLeague kommt zum Spiel, um sich das anzuschauen", erzählt Pesic - und wartet gespannt auf den Praxistest.