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Boateng schon zurück in München?: FC Bayern bereitet spektakuläre Rückholaktion vor

Im Sommer war Boateng zur Feier des Champions-League-Sieges 2013 zu Gast beim FC Bayern.

Im Sommer war Boateng zur Feier des Champions-League-Sieges 2013 zu Gast beim FC Bayern.

(Foto: IMAGO/ActionPictures)

Seit dem Sommer ist Jérôme Boateng ohne Verein, Schlagzeilen macht er aktuell eher durch die erfolgreiche Revision gegen seine Verurteilung wegen Körperverletzung. Jetzt winkt dem Verteidiger die überraschende Bundesliga-Rückkehr. Denn der FC Bayern benötigt offenbar dringend Abwehrspieler.

Angesichts von Verletzungssorgen im dünn besetzten Kader und fehlender Stabilität in der Defensive denken die Verantwortlichen von Fußball-Rekordmeister angeblich intensiv über eine Rückkehr von Jérôme Boateng nach. Wie zunächst Sky und kurz darauf auch der "Kicker" berichteten, soll sich der Tabellendritte der Bundesliga in "fortgeschrittenen Gesprächen" mit dem seit Juli vereinslosen Innenverteidiger befinden.

Die Bayern-Bosse hätten die Idee des Boateng-Comebacks bereits länger, hieß es bei Sky. Für diesen Sonntag sollen demnach weitere Gespräche geplant sein. Womöglich könnte der 35-Jährige schon am Sonntag und in den Tagen darauf an der Säbener Straße trainieren. Der Weltmeister von 2014 spielte von 2011 bis 2021 für den FC Bayern (363 Spiele), ehe er zu Olympique Lyon wechselte, wo sein Vertrag mit dem Ende der abgelaufenen Saison auslief. Großen Eindruck hinterließ er dort nicht, war zeitweise suspendiert und kam im vergangenen Jahr auch nur acht Einsätze in der Ligue 1.

Die Not beim FC Bayern scheint den Berichten zufolge jedoch größer zu sein als die Bedenken: In Min-Jae Kim, Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt haben die Münchner derzeit nur drei gelernte Innenverteidiger im Kader, zuletzt musste Mittelfeldspieler Leon Goretzka im Abwehrzentrum aushelfen. Wochenlang wurde in München diskutiert, ob der Kader für die hohen Ziele der Bayern nicht zu klein sei - und noch früh in der Saison nimmt die Debatte wieder Fahrt auf.

Boateng droht Vorstrafe und Verurteilung

Boatengs Berater hatte erst in dieser Woche Berichte zurückgewiesen, wonach sich sein Klient bei Real Madrid als Ersatz für den verletzten David Alaba ins Gespräch gebracht haben soll. "Jérôme hat sich in seiner ganzen Karriere bei keinem Verein je persönlich angeboten, oder gar Präsidenten angerufen, grundsätzlich nicht. Dafür hat er einen Berater", schrieb Tolga Dirican auf X, vormals Twitter. An den Gerüchten, ausgehend von der katalanischen Online-Zeitung "El Nacional", sei "gar nichts dran".

In Deutschland hatte Boateng zuletzt vor allem abseits des Fußballplatzes Schlagzeilen gemacht. So wird das Körperverletzungsverfahren gegen ihn ein weiteres Mal aufgerollt. In dritter Instanz hatte das Bayerische Oberste Landesgericht die Verurteilung Boatengs durch das Landgericht München I aufgehoben. Eine andere Kammer muss die Beweisaufnahme vollkommen neu starten. Als Folge der Revisionen von Staatsanwaltschaft und Ex-Partnerin könnte Boateng auch eine härtere Verurteilung als die angefochtene zu 120 Tagessätzen drohen.

Der 35-Jährige war im November vergangenen Jahres zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro wegen Körperverletzung und Beleidigung seiner früheren Lebensgefährtin verurteilt worden. Da sich die Strafe aus 120 Tagessätzen zusammensetzt, wäre Boateng damit vorbestraft. In der ersten Instanz verurteilte das Amtsgericht München Boateng 2021 ebenfalls, allerdings nur zu 60 Tagessätzen. Damit wäre er nicht vorbestraft. Die Geldstrafe lag damals mit 1,8 Millionen Euro höher - dies lag allerdings daran, dass Boateng damals noch deutlich besser verdient hatte und ein Tagessatz von 30.000 Euro angesetzt worden war.

In den beiden ersten Verfahren sahen es die Gerichte als erwiesen an, dass der damalige Spieler von Bayern München während eines Karibikurlaubs vor mehr als drei Jahren seine damalige Partnerin verletzt und beleidigt hatte. Zur Begründung erklärte das Oberste Landesgericht einem Gerichtssprecher zufolge, Boatengs Revision habe wegen eines fehlerhaften Befangenheitsantrags Erfolg. Über diesen Befangenheitsantrag sei unter Mitwirkung eines von Boateng abgelehnten Richters entschieden worden - dies sei unzulässig gewesen.