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Ausbildung und Waffenproduktion: London erwägt Stationierung britischer Soldaten in der Ukraine

Ausbildung und Waffenproduktion London erwägt Stationierung britischer Soldaten in der Ukraine

Briten und US-Amerikaner bei einer Wasserlandeübung in Lettland.

Briten und US-Amerikaner bei einer Wasserlandeübung in Lettland.

(Foto: REUTERS)

Großbritannien unterstützt die Ukraine mit milliardenschwerer Militärhilfe. Der neue Verteidigungsminister des Landes, Shapps, bringt nun eine Ausweitung der Aktivitäten in die Ukraine ins Spiel. Es geht vor allem um die Ausbildung und die Waffenproduktion vor Ort.

In Großbritannien gibt es Überlegungen, zum ersten Mal britische Truppen in die Ukraine zu entsenden. Der neue Verteidigungsminister des Landes, Grant Shapps, sagte dem "Telegraph", er habe darüber bereits Gespräche mit hochrangigen Militärs geführt. Shapps hatte im August den bisherigen Verteidigungsminister Ben Wallace abgelöst. Konkret geht es offenbar um die Entsendung von Ausbildern.

Der diskutierte Vorschlag würde die Abhängigkeit der Ukraine von Großbritannien und anderen NATO-Staaten verringern, sagte Shapps, der Anfang dieser Woche den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen in Kiew getroffen hatte. Der Verteidigungsminister verwies unter anderem auf ein Treffen mit Generalstabschef General Sir Patrick Sanders, in dem es darum gegangen sei, "die Ausbildung irgendwann näher und tatsächlich auch in die Ukraine zu bringen".

Besonders im Westen der Ukraine bestehe inzwischen die Möglichkeit, "mehr Dinge ins Land zu bringen", so der Verteidigungsminister. Das betreffe nicht nur die Ausbildung, sondern auch Möglichkeiten für britische Rüstungsunternehmen, Teile ihrer Produktion im Land anzusiedeln.

Hilfe auch im Schwarzen Meer

Im Rahmen der von Großbritannien geführten Operation Interflex wurden dem "Telegraph" zufolge seit Anfang 2022 bereits mehr als 20.000 Rekruten der Streitkräfte der Ukraine im Vereinigten Königreich ausgebildet. Bisher haben NATO-Mitglieder formelle Schulungsprogramme in der Ukraine vermieden, da die Gefahr besteht, dass ihre Truppen in den Krieg mit Russland verwickelt werden. Großbritannien leistete der Ukraine im vergangenen Jahr Militärhilfe in Höhe von 2,3 Milliarden Pfund, Premierminister Rishi Sunak hat dieselbe Höhe auch für dieses Jahr zugesagt.

Shapps deutete außerdem an, dass Großbritannien sich darauf vorbereite, eine aktivere Rolle bei der Verteidigung der Ukraine gegen Angriffe im Schwarzen Meer zu spielen. Russland hat dort zunehmend Frachtschiffe, die Getreide befördern, ins Visier genommen.

"Es ist wichtig, dass wir nicht zulassen, dass die internationale Schifffahrt in diesem Gewässer irgendwie verboten ist", so Shapps. Großbritannien sei eine Marinenation, "daher können wir helfen und beraten, insbesondere da es sich bei dem Wasser um internationales Wasser handelt".