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Aktien: Big Tech: Der Kampf um die KI-Vorherrschaft

Amazon, Microsoft und Alphabet investieren Milliarden in KI-Firmen und deren disruptive Technologien. Wer in diesem Wettstreit als Sieger hervorgehen wird, scheint noch völlig unklar. 

ChatGPT, Apple GPT, Bard, Gemini und Claude: Der noch junge Markt für generative Künstliche Intelligenz (KI) ist hart umkämpft. Die Giganten der Techwelt investieren Milliarden, um sich die Führungsposition in dieser Technologielandschaft zu sichern – oder überhaupt im Rennen zu bleiben.

Laut Goldman Sachs Research erwähnen mehr als 16 Prozent der Unternehmen im Russell 3000 KI in ihren diesjährigen Quartalsberichten, im Vergleich zu weniger als ein Prozent im Jahr 2016. KI-bezogene Investitionen könnten in den USA bis zum Jahr 2030 ein Prozent der jährlichen Wirtschaftskraft erreichen. Langfristig sprechen die Analysten von 2,5 bis 4 Prozent des US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Die Motivation hinter dem KI-Wettlauf ist klar: Die Konzerne hoffen auf enorme Effizienzgewinne, auf Produktivitätssteigerungen und wirtschaftlichen Erfolg. Laut Goldman Sachs könnte generative KI das globale BIP in den nächsten zehn Jahren um sieben Prozent steigern. Ähnlich wie Google zum Synonym für Online-Suchmaschinen geworden ist, geht es jetzt darum, zum Synonym für KI-Wachstum zu werden.

Amazon

Der jüngste Coup kommt von Amazon: Der Online-Händler steigt mit bis zu 4 Mrd. US-Dollar beim KI-Start-up Anthropic ein. Die unmittelbare Investition durch Amazons Cloud-Sparte AWS beläuft sich auf 1,25 Mrd. US-Dollar, mit einer zusätzlichen Kaufoption von 2,75 Mrd. US-Dollar, die beide Parteien auslösen können. Die genaue Höhe der Beteiligung von Amazon an Anthropic wurde nicht bekannt gegeben, es handelt sich jedoch um eine Minderheitsbeteiligung. Die beiden Unternehmen wollten genauso wenig zur aktuellen Bewertung von Anthropic sagen. Zuletzt wurde das Start-up auf 4 Mrd. US-Dollar geschätzt.

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Anthropic wurde 2021 von ehemaligen Beschäftigten des ChatGPT-Entwicklers OpenAI gegründet und hat bereits Investitionen von Alphabet, SAP und Zoom erhalten. Anthropic hat im Juli dieses Jahres sein neuestes Sprachmodell Claude 2 auf den Markt gebracht. Dieses soll Informationen besser verarbeiten und Antworten schneller generieren können als ChatGPT-4. Claude 2 erlaubt Eingaben im Wert von bis zu 100.000 Token, verglichen mit 8.000 bis 32.000 bei ChatGPT-4. Aktuell ist Claude 2 nur in den USA und Großbritannien verfügbar.

Für Amazon ist die Investition ein wichtiger Schritt, um mit seinen Cloud-Rivalen bei KI weiter konkurrieren zu können. AWS-Kunden sollen als erste und bevorzugten Zugang zu Anthropic-Technologien erhalten. Anthropic hat sich dem Deal zufolge auch dazu verpflichtet, Tausende Spezialchips für das Training künftiger KI-Modelle von Amazon zu kaufen. Außerdem wird AWS der primäre Cloud-Anbieter von Anthropic.

Microsoft

Begonnen hat der KI-Hype mit der Veröffentlichung von ChatGPT im vierten Quartal 2022. Microsofts Interesse an der Firma hinter dem Chatbot begann schon etwas früher: Microsoft investierte bereits im Jahr 2019 1 Mrd. Dollar in OpenAI und ist heute der wichtigste Partner des KI-Entwicklers. Im Januar dieses Jahres startete Microsoft seine dritte Finanzierungsrunde mit einem mehrjährigen Investitionsvolumen von bis zu 10 Mrd. Dollar. Microsoft hält mittlerweile 49 Prozent an OpenAI und damit am vielleicht wertvollsten Tech-Start-up der USA. In der aktuellen Finanzierungsrunde strebt OpenAI eine Bewertung von bis zu 90 Mrd. US-Dollar an, berichtet das „Wall Street Journal“. Zu Jahresbeginn wurde das Unternehmen noch mit gut einem Drittel davon bewertet.

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Microsoft integriert die OpenAI-Technologien, neben dem Sprachmodell auch den Bildgenerator Dall-E, in zahlreiche seiner Produkte: in die Bing-Suchmaschine, in Codierungstools, in Microsoft 365 und die Azure-Cloud. Der KI-Assistenten Copilot soll künftig auch das Betriebssystem Windows umfassen. Der Wells-Fargo-Analyst Michael Turrin beziffert Microsofts jährliche Einnahmen durch seine Partnerschaft mit OpenAI auf künftig bis zu 30 Mrd. US-Dollar.

Alphabet

Microsofts erbittertster Gegner ist Alphabet. Googles Mutterkonzern hat in den vergangenen Jahren große Summen in KI investiert und hält Anteile an zahlreichen KI-Firmen. Dazu zählt beispielsweise ein Anteil von 10 Prozent an Anthropic oder das im Jahr 2014 für 3,2 Mrd. Dollar vollständig gekaufte Nest Labs.

Zudem schickt Alphabet gleich zwei KI-Modelle ins Rennen. Neben dem Chatbot Google Bard steht die Veröffentlichung von Gemini kurz bevor. Gemini soll eine Sammlung von Large Language Models (LLM) sein und basiert auf proprietären Daten aus Google-Produkten sowie öffentlichen Daten aus dem Internet. Eines scheint klar: Alphabet möchte den Rückstand auf Microsoft in Sachen KI schleunigst aufholen.

Was machen Meta und Apple?

Auch Facebook-Mutter Meta und Apple arbeiten ihrerseits mit Hochdruck an eigenen KI-Technologien. Meta-Chef Mark Zuckerberg stellte diese Woche seinen KI-Chatbot Meta AI vor, der mithilfe von Microsofts Bing Zugriff auf Echtzeit-Informationen erhält. Apple-CEO Tim Cook sieht ebenfalls großes Potential in KI und hat Andeutungen über eigene KI-Produkte gemacht, jedoch noch keine Details zu einem „Apple GPT“ preisgegeben.

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