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Straßenblockaden in Frankfurt auch am Mittwoch: Polizei nimmt 40 Aktivisten in Gewahrsam

Von: Sebastian Richter, Florian Dörr

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Unter anderem an der Mainzer Landstraße ist die Polizeipräsenz am Mittwochmorgen groß.
Unter anderem an der Mainzer Landstraße ist die Polizeipräsenz am Mittwochmorgen groß. © Deeg

In Frankfurt kann es auch am Mittwoch zu Störungen im Verkehr kommen. Umweltaktivisten der „Letzten Generation“ hatten bereits am Wochenanfang Blockaden errichtet.

+++ 09.46 Uhr: Die am Mittwochmorgen von der Polizei kontrollierte Personengruppe wurde in Gewahrsam genommen. Das teilte die Polizei Frankfurt über Twitter mit. Einige der etwa 40 Festgenommenen sollen bereits bei Blockaden und Aktionen am Montag und Dienstag teilgenommen haben. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren ein und prüft nun die Fortsetzung des Gewahrsams.

+++ 09.02 Uhr: Die Blockade am Kaiserleikreisel wurde aufgelöst. „Die Personalien der beteiligten Personen werden festgestellt. Anschließend wird eine Ingewahrsamnahme geprüft“, schreibt die Polizei Frankfurt auf Twitter. Es komme allerdings weiterhin zu Beeinträchtigungen im Verkehr aufgrund „aktuell vorhandener Fahrbahnverschmutzungen“, heißt es weiter.

+++ 08.21 Uhr: Nun ist es amtlich: Auch am Mittwoch (13.04.2022) gehen die Aktionen von „Letzte Generation“ in Frankfurt weiter. Blockiert wird am Morgen der Kaiserleikreisel zwischen Frankfurt und Offenbach. Die Polizei ist im Einsatz: „Bitte umfahrt den Bereich weiträumig oder nutzt, sofern möglich, den ÖPNV“, twittern die Beamten.

Derweil ist die Polizeipräsenz in der Frankfurter Innenstadt am Mittwochmorgen hoch. Unter anderem an der Mainzer Landstraße sind zahlreiche Fahrzeuge postiert. Zur Erinnerung: Am Dienstag hatten Aktivisten mehrere Zufahrtsstraßen in der Frankfurter Innenstadt blockiert und sich unter anderem selbst auf der Straße festgeklebt.

In den vergangenen beiden Tagen haben Aktivisten der „Letzten Generation“ in Frankfurt Straßenblockaden errichtet. Eigenen Angaben zufolge sollen allein am Dienstagmorgen (12.04.2022) 41 Teilnehmer der Demonstrationen von der Polizei festgenommen worden, die Polizei Frankfurt spricht von mehr als 50 festgenommenen Personen am gesamten Dienstag.

Auch am Mittwoch (13.04.2022) könnten wieder Straßen von der Gruppe besetzt werden. Laut der Hessenschau haben die Aktivisten weitere Blockaden angekündigt. Die Polizei kontrollierte bereits am Morgen in der Innenstadt eine aus etwa 40 Menschen bestehende Personengruppe. „Es wird überprüft, ob es sich möglicherweise um Teilnehmende der Blockadeaktionen der vergangenen Tage handelt“, schreibt die Polizei Frankfurt auf Twitter. Weitere Maßnahmen sollen folgen.

Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren am 12.04.2022 an mehreren Orten in Frankfurt den Verkehr
Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren am 12.04.2022 an mehreren Orten in Frankfurt den Verkehr © Sebastian Gollnow/dpa

+++ 19.10 Uhr: Nun hat sich auch die Polizei Frankfurt zu den Demos von „Letzte Generation“ geäußert. Wie die Beamten berichten, seien bereits am frühen Dienstagmorgen mehrere Straßen besetzt worden. Unter anderem auf dem Ratsweg und dem Bornheimer Hang kam es zu Protestaktionen. Einige Demonstranten klebten sich auf die Straßen, andere hielten Plakate hoch.

Am Nachmittag sei es erneut zu Protesten gekommen, diesmal auf der Friedberger Landstraße. Nach kurzer Zeit sei diese jedoch von der Polizei aufgelöst worden. Laut Polizei Frankfurt hat es mehr als 50 Festnahmen nach den Blockadeaktionen gegeben.

+++ 12.55 Uhr: Angaben der Polizei zufolge sind mit dem Ratsweg und dem Bornheimer Hang auch die letzten von Umweltaktivisten blockierten Straßenabschnitte in Frankfurt wieder frei befahrbar. Alle Blockadeaktionen des heutigen Dienstags (12.04.2022) seien damit beendet.

Allerdings: Die Hessenschau berichtete unter Berufung auf die Aktivistengruppe, dass weitere Protestaktionen in den kommenden Tagen folgen sollen. Auf Twitter teilte die „Letzte Generation“ zudem Impressionen von den heutigen Blockaden in Frankfurt. In einem Video äußert sich eine Protestteilnehmerin: „Es ist nicht schön, auf der Straße zu sitzen, es ist nicht schön, sich anzukleben und die Wut der Menschen abzukriegen. Aber es ist das Einzige, wo ich jetzt noch eine Chance drin sehe, dass die Regierung endlich was bewegt und handelt.“

Polizeibeamte lösen während eines Protests der „Letzten Generation“ in Frankfurt die Hand eines Demonstranten, der sich mit Sekundenkleber auf der Fahrbahn festgeklebt hatte.
Polizeibeamte lösen während eines Protests der „Letzten Generation“ in Frankfurt die Hand eines Demonstranten, der sich mit Sekundenkleber auf der Fahrbahn festgeklebt hatte. © Sebastian Gollnow/dpa

+++ 10.24 Uhr: Auch am Dienstagmorgen haben Aktivisten den Verkehr an vielen Stellen in und um Frankfurt zeitweise zum Erliegen gebracht. Mit Sitzblockaden, bei denen sie sich zumindest teilweise selbst mit den Händen auf die Straßen klebten, blockierten sie die zahlreichen Zufahrtswege in die Stadt. Einige davon hat die Polizei Frankfurt inzwischen aufgelöst. An anderen der betroffenen Straßen staut sich der Verkehr weiterhin deutlich.

Bei den Klimaaktivisten von „Letzte Generation“ hieß es: „Es ist unsere moralische Pflicht als Bürger:innen, friedfertigen Widerstand zu leisten.“ Das Ende von „Finanzierung und Bau jeder weiteren fossilen Infrastruktur“ sei jetzt nötig. Und weiter: „Wir sind verzweifelt, weil die Bundesregierung im Angesicht des drohenden Klimakollapses ihren fossilen Wahnsinn ungebremst weiter betreibt. Unsere Angst und Verzweiflung gehen so weit, dass wir alles aufgeben und bereit sind, für unser Überleben auch ins Gefängnis zu gehen“, erklärten die Aktivisten die Verkehrsaktion in Frankfurt.

Ins Gefängnis dürfte es nach aktuellem Stand für die Teilnehmer der Blockaden eher nicht gehen, allerdings könnten Geldstrafen folgen. Der Verdacht der Nötigung steht im Raum. Wie die Polizei in Frankfurt mitteilt, wurden Personalien aufgenommen und Platzverweise ausgesprochen. Bei Zuwiderhandlungen könnten Klima-Aktivisten auch vorübergehend in Gewahrsam genommen werden.

Aktuell (Stand: 10.31 Uhr) kommt es im Stadtverkehr von Frankfurt weiterhin zu Behinderungen. So etwa auf der Mainzer Landstraße in Höhe Mönchhofstraße. Am Morgen staute sich der Verkehr auch auf Autobahnen wie der A5 und der A66.

Nach den Blockaden am Montag im Straßenverkehr durch Aktivisten der „Letzten Generation“ kommt es auch am Dienstag zu Störungen in Frankfurt. Wie die Polizei Frankfurt mitteilt, sind einige weitere wichtige Straßen betroffen.

  • Theodor-Heuss-Allee / A648 stadteinwärts
  • Isenburger Schneise / Oberforsthauskreisel
  • Mainzer Landstraße / Mönchhofstraße
  • Kaiserleikreisel
  • Eschersheimer Landstraße / Bremer Straße
  • Miquelallee / Ditmarstraße
  • Miquelallee / Hansaallee

Die Aktion wirkt sich auch auf die Autobahnen rund um Frankfurt aus. Auf der A5 und der A66 stauen sich die Autos. Die Polizei bittet Autofahrer, die betroffenen Bereiche in Frankfurt weiträumig zu umfahren.

„Wir sind mit zahlreichen Kräften an den genannten Örtlichkeiten“, schreibt die Polizei auf Twitter. „Wir stellen nun Personalien fest, erteilen Platzverweise und nehmen, falls erforderliche, Personen in Gewahrsam.“ Menschen, die sich auf der Straße festgeklebt haben, werden von der Fahrbahn gelöst. Außerdem kündigte die Polizei entsprechende Verfahren an, die auf die Aktivisten zukommen.

Aktivisten blockieren in Frankfurt die Straße. Das führt zu großen Störungen im Verkehr.
Aktivisten blockieren in Frankfurt die Straße. Das führt zu großen Störungen im Verkehr. © 5Vision.Media

Frankfurt – Pendler in Frankfurt* brauchen am Montagvormittag (11.04.2022) Geduld. In der Stadt und auf den umliegenden Autobahnen kann es zu Staus kommen. „Im Zusammenhang mit Versammlungen kann es zeitweise zu Störungen im Verkehr kommen“, schreibt die Polizei Frankfurt auf Twitter.

Für die Störungen sind Aktivisten der selbsternannten „Letzten Generation“  verantwortlich, die sich auf der Autobahn nahe des Katharinenkreisels auf die Fahrbahn gesetzt oder sich sogar festgeklebt haben, so ein Sprecher der Polizei gegenüber der dpa. Zeitweise war die A648 zwischen Frankfurt-Rödelheim und dem Westkreuz Frankfurt gesperrt, wie die Hessenschau berichtet. Der Verkehr wurde abgeleitet.

Inzwischen läuft der Verkehr am Katharinenkreisel wieder flüssig, wie die Polizei Frankfurt gegen 10.20 Uhr auf Twitter berichtet. Allerdings soll es sich jetzt auf der A66 in Höhe der Miquelallee stadteinwärts stauen.

Aktivisten der sogenannten „letzten Generation“ haben mitgeteilt, die Autobahn blockiert zu haben. Nur Einsatzfahrzeuge wollen die Aktivisten vorbeilassen. Zuletzt führten die Aktivisten eine Aktion am Flughafen Frankfurt* durch, bei der sie mit einer Sitzblockade den Zugang zum Flughafen verhindern wollten. (spr/dpa) *fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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