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Mit Kabelbindern um den Hals: Aktivisten binden sich an Pfosten fest – Frankfurt patzt nach Spielunterbrechung

Mit Kabelbindern um den Hals : Aktivisten binden sich an Pfosten fest – Frankfurt patzt nach Spielunterbrechung

 Aktivisten haben sich an den Pfosten gefesselt.
Aktivisten haben sich an den Pfosten gefesselt. Foto: dpa/Arne Dedert

Update Zwei Aktivisten haben für eine Unterbrechung des Bundesligaspiels am Sonntag zwischen Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg gesorgt. Sie hatten sich mit dem Hals an die Torpfosten gebunden. Frankfurt verlor das Spiel.

Zwei Aktivisten haben die Bühne der Fußball-Bundesliga für ihren Protest genutzt und für eine Unterbrechung der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg gesorgt. Am Sonntag stürmten kurz nach Anpfiff zwei in weißen T-Shirts gekleidete Männer auf das Feld und knebelten sich mit Kabelbindern an die Pfosten vor der Frankfurter Westkurve.

Frankfurts Torhüter Kevin Trapp sprach kurz mit einem der Beteiligten, während von den Rängen Fans Schmähungen riefen und buhten. Als Ordner die beiden Aktivisten nach rund vier Minuten vom Pfosten gelöst hatten, konnte die Partie fortgesetzt werden.

Die beiden Männer hatten weiße T-Shirts mit einer Aufschrift an: „Letzte Generation. Stoppt den Fossilen Wahnsinn“. Damit wollten sie wohl auf den Klimaschutz aufmerksam machen.

Eine ähnliche Form des Protests hatte es zuletzt bereits in England bei der Partie zwischen dem FC Everton und Newcastle United gegeben. Damals hatte sich während der Partie ein 21-Jähriger mit einem Kabelbinder um den Hals an einen Torpfosten gebunden. Er trug ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Just stop oil“.

Derweil wird die Fortsetzung der Europacup-Festtage in der kommenden Saison für Eintracht Frankfurt nach dem 1:2 (0:1) gegen den SC Freiburg immer unwahrscheinlicher. Drei Tage nach dem imponierenden Auftritt im Viertelfinalhinspiel der Europa League gegen den FC Barcelona (1:1) kehrte am Sonntag vor 47 000 Zuschauern gegen die Breisgauer Ernüchterung im Fußball-Alltag ein. Das 1:0 durch Vincenzo Grifo (27. Minute) konnte Filip Kostic (54.) ausgleichen. Den Siegtreffer für die Gäste erzielte einmal mehr „Joker“ Nils Peteren (69.) sieben Minuten nach seiner Einwechslung.

Nach der zehnten Saisonniederlage liegt der hessische Bundesligist nun neun Zähler hinter den Freiburgern, die als Fünfter punktgleich mit dem Vierten RB Leipzig sind. Nach dem kräftezehrenden Heimspiel gegen den spanischen Starclub fehlte nach dem erneuten Rückstand die Energie zum ganz großen Aufbäumen, zudem wurde das Tor des kurz zuvor eingewechselten Daichi Kamada zum 2:2 (86.) nach Sichtung der Videobilder zurückgenommen. Bereits am Donnerstag (21.00 Uhr) steht für die Elf von Trainer Oliver Glasner das Rückspiel beim viermaligen Champions-League-Sieger Barcelona im legendären Camp Nou an.

Freiburg machte derweil mit dem Erfolg am Main einen großen Schritt im Kampf um ein internationales Ticket. Ungeachtet des Wirbels um den Wechselfehler vom FC Bayern Münchner beim 4:1-Sieg in der Partie am vergangenen Wochenende. Das DFB-Sportgericht hatte den Einspruch der Breisgauer am Freitag zurückgewiesen.

Der Erfolg verschaffte dem Team von Trainer Christian Streich nicht nur eine gute Position im Kampf um einen Europacup-Platz, sondern auch Rückenwind für das Pokal-Halbfinale am 19. April beim Hamburger SV. Zuvor empfängt Freiburg am kommenden Samstag noch den VfL Bochum.

Für die erste Aufregung in der Partie sorgten nicht die 22 Spieler, sondern zwei Umweltaktivisten. Sie waren in der zweiten Minute auf den Rasen gelaufen und hatten sich an die beiden Eintracht-Pfosten festgebunden. Die Männer trugen T-Shirts mit der Aufschrift: „Letzte Generation - stoppt den fossilen Wahnsinn“. Nach drei Minuten konnten Ordner sie vom Pfosten entfernen und die Partie ging weiter.

Sportlich war es nicht ganz so spannend. Die zuvor in fünf Heimspielen torlos gebliebenen Frankfurter hatten aber auch gegen die sehr defensiv und clever agierenden Freiburger viel Mühe, Chancen zu kreieren oder zu nutzen. In der 11. Minute zog Jens Petter Hauge von der Strafraumgrenze ab, schoss jedoch nur rechts ans Außennetz. Auch sechs Minuten später war eine gute Kombination eingeleitet von Filip Kostic über Jesper Lindström zu Hauge nicht von Erfolg gekrönt: Der Norweger traf den Ball nicht richtig.

Konsequenter nutzten die Gäste ihre einzige Chance in der 27. Minute mit einem erfolgreichen Konter, in dem Roland Sallai auf der rechten Seite drei Eintracht-Profis stehen lässt und zu Grifo passte, der eiskalt zum 1:0 einschoss.

Auch nach dem Wiederanpfiff blieben spielerische Glanzpunkte zunächst Mangelware. Erst nach dem Ausgleichstor von Kostic wurde das Spiel lebhafter, temporeicher und spannender. Hauge hatte den Serben mit einem Steilpass bedient, der mit links flach an SC-Keeper Mark Flekken vorbei das 1:1 markierte. Petersen köpfte nach einem Freistoß von Christian Günter ein - es war sein 33. Jokertor. Ajdin Hrustic traf für Frankfurt in der 84. Minute den Innenpfosten, Flekken wäre chancenlos gewesen.