Switzerland
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Rücktritt von Luzerner Kantonsrat: «Die Grünen haben die Bedeutung des Krieges nicht erkannt»

Rücktritt von Luzerner Kantonsrat«Die Grünen haben die Bedeutung des Krieges nicht erkannt»

Urban Frye, ein Urgestein der Luzerner Grünen, hat genug von der Haltung seiner Partei zum Krieg in der Ukraine. Er hat seinen Austritt bekannt gegeben – und denkt über einen Anschluss an eine Fraktion nach.

Fühlt sich politisch bei den Grünen nicht mehr zu Hause: Urban Frye.

Fühlt sich politisch bei den Grünen nicht mehr zu Hause: Urban Frye.

Foto: Hompage Urban Frye

Der Grüne Luzerner Kantonsrat Urban Frye tritt aus der Partei aus. Grund dafür sei das ideologisch pazifistische Verhalten der Partei gegenüber der Ukraine, sagte der 61-Jährige in einem Interview mit CH Media.

Die Grünen hätten auf nationaler wie auf kantonaler Ebene die Bedeutung des Ukrainekriegs nicht erkannt, sagte Frye in dem Interview. Sie seien in einer ideologischen pazifistischen Blase gefangen.

Weil die Grünen gegen die Lieferung oder den Wiederexport von Waffen seien, würden sie der Ukraine faktisch das Recht zur Selbstverteidigung absprechen und unheilige Allianzen mit Putin-Versteherinnen und -verstehern eingehen, sagte Frye. Sie machten sich damit mitschuldig an der Deportationen von Kindern und der Vergewaltigungen von Frauen.

Die Grünen in Deutschland hätten die von Kanzler Olaf Scholz genannte «Zeitenwende» vollzogen; in der Schweiz hätten sie es verpasst, so Frye.

Zukunftspläne und Engagement für die Ukraine

Frye gehört dem Kantonsrat seit 2017 an. Er will in diesem als Parteiloser weiter politisieren, überlegt sich aber einen Anschluss an die GLP- oder Mitte-Fraktion. Er findet, dass bei den Bürgerlichen eine «gesündere Streitkultur» herrsche als bei den Grünen. Er setze sich weiterhin für grüne Anliegen ein, setze aber auch auf Eigenverantwortung. Frye sei dagegen «immer gleich nach dem Staat zu rufen».

Frye setzt sich seit dem russischen Angriff auf die Ukraine für die Kriegsvertriebenen ein. So unterstützt er ukrainische Musikstudentinnen und -studenten und hat im Luzerner Stadtteil Reussbühl ein ukrainisches Kulturzentrum mitaufgebaut.

SDA

Fehler gefunden?Jetzt melden.