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EU sagt Mikroplastik den Kampf an: Das hat es mit dem «Glitzerverbot» auf sich

EU sagt Mikroplastik den Kampf anDas hat es mit dem «Glitzerverbot» auf sich

Für viele steht Glitzer für Freude und Spass. Doch nun wird der Verkauf von Mikroplastik in der Europäischen Union schrittweise verboten.

Glitzer im Gesicht: Sieht gut aus, besteht aber normalerweise aus Mikroplastik, der nicht abbaubar ist.

Glitzer im Gesicht: Sieht gut aus, besteht aber normalerweise aus Mikroplastik, der nicht abbaubar ist.

Foto: Getty Images

Der Aufschrei auf Social Media ist in Deutschland gross. Auf TikTok trenden aktuell Videos mit dem Hashtag «Glitzerverbot». Darin beschweren sich Nageldesignerinnen und Make-Up-Artists darüber, dass kosmetisch genutzter Glitzer in der EU ab dem 15. Oktober nicht mehr verkauft werden darf.

Der Grund: Herkömmlicher Glitzer besteht normalerweise aus Mikroplastik, das biologisch nicht abbaubar ist. Die Glitzerpartikel sind sehr klein und passieren nach der Dusche das Abwassersystem und zumindest die älteren Kläranlagen. So kommt der Stoff ungehindert ins Grundwasser und die Umwelt. Die Partikel reichern sich in Tieren an und können auch in Lebensmittel gelangen. Die EU-Kommission hat deshalb ein Verbot für bewusst zugesetztes Mikroplastik wie etwa das Granulat auf Kunstrasen und losen Glitter in Kosmetikprodukten erlassen.

Dieses wird nun umgesetzt, bevor in Deutschland am 11. November die Karnevalssaison startet. Für all jene, die im Alltag und an der Fasnacht nicht auf Glitzer verzichten können, gibt es mittlerweile aber biologische Alternativen. Diese werden meist auf pflanzlicher Basis hergestellt.

Mehr als 600 Tonnen in der Schweiz

Die grösste Quelle für die Freisetzung von Mikroplastik ist das Granulat auf Kunstrasenplätzen und anderen Sportanlagen. Das Mikroplastik-Verbot in der EU soll hier nach acht Jahren in Kraft treten – «um den Besitzern und Betreibern von Sportplätzen die Zeit zu geben, auf Alternativen umzusteigen». Der deutsche Städte- und Gemeindebund rechnet mit Umrüstungskosten von über einer Milliarde Euro.

In der Schweiz ist ein Mikroplastikverbot noch nicht spruchreif. In den letzten Jahren hatte der Bundesrat verschiedene Motionen zum Thema jeweils abschlägig beantwortet. Laut Bernd Nowack von der Empa in St.Gallen werden hierzulande jährlich mehr als 600 Tonnen Mikroplastik freigesetzt.

red/afp

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