Switzerland
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Dana Grigorcea über das wahre Problem der Schweiz: das der plötzlichen Leidenschaft

Sogar die Literaturkritiker hole man sich aus Deutschland, wurde die rumänische Schriftstellerin gewarnt, als sie in die Schweiz kam. Die Ordnung und Konkordanz vertreibe die Musen. Sie erlebte es anders. Zum Abschluss der Serie «Lauter Probleme» eine Liebeserklärung an ein unaufgeregtes Land.

«Und am Ende eines jeden Sommers, wenn die Badanstalt Tiefenbrunnen schliesst, sagt die bald 100-jährige Dame zu mir: ‹Fertig, meine Liebe, das war vielleicht mein letzter Sommer. Aber was hatte ich es herrlich hier!›»

«Und am Ende eines jeden Sommers, wenn die Badanstalt Tiefenbrunnen schliesst, sagt die bald 100-jährige Dame zu mir: ‹Fertig, meine Liebe, das war vielleicht mein letzter Sommer. Aber was hatte ich es herrlich hier!›»

Roy Staehelin / NZZ

Die Schweiz ist ein Land nach menschlichem Mass. Was man zum Glücklichsein braucht, liegt in Reichweite. Doch Vorsicht, das gelte nicht für die Musen des Künstlers, denn vor so viel Ordnung und Konkordanz nähmen sie Reissaus. So wurde ich gewarnt, eindringlich, als ich vor sechzehn Jahren in die Schweiz kam. Das Land sei zu klein und beschaulich für die grossen Themen, hiess es vonseiten der Schweizer Schriftstellerkollegen.