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Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche: Tierrechtsprofessor wird auch mal in Naturalien bezahlt

Bürohr – Wirtschaftsnews der WocheTierrechtsprofessor wird auch mal in Naturalien bezahlt

Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.

Peter V. Kunz unterrichtet an der Universität zu Tierrecht: Von einer Käserei wurde er schon mal in Form einiger Laibe Käse für ein Gutachten bezahlt.

Peter V. Kunz unterrichtet an der Universität zu Tierrecht: Von einer Käserei wurde er schon mal in Form einiger Laibe Käse für ein Gutachten bezahlt.

Foto: Franziska Rothenbühler

Am Mittwoch lud der Berner Wirtschaftsrechtsprofessor Peter V. Kunz zur Buchvernissage seines neusten Werks zum Schweizer Tierrecht. In einer Ansprache verriet sein Assistent Miro Witzig, der Besitzer der Bürohündin Jackie ist, dass sein Institut bereits einige Aufträge für tierrechtliche Gutachten erhalten hat. Dabei fliesst nicht immer Geld, sondern mindestens einmal wurde Kunz in Naturalien bezahlt: Eine Käserei, die eine tierrechtliche Frage hatte, lieferte als Entgelt einige Laibe Käse. Da Kunz eine Vorliebe für Süsses hat, schlagen wir dem nächsten Gutachter vor, ihn mit tierischen Produkten wie Katzenzüngli, Mandelfischen und Gummibärchen zu entgelten.

Hans Egloff beschwört ein Problem, das es gar nicht gibt

«Heute missbrauchen Mieter leider ihre günstigen Mietwohnungen immer wieder, um damit Geschäfte zu machen», behauptet der Hauseigentümerverband unter Präsident und SVP-Nationalrat Hans Egloff. Mieter verlangten «horrend hohe Untermieten», indem sie «40, 50 Prozent oder höhere Zuschläge auf den Mietzins machen». Damit sich das endlich ändert, begrüsst der Verband die vom Ständerat kürzlich gutgeheissene Verschärfung der Bedingungen zur Untermiete. Damit könne der «Verschleierung von Missbräuchen bei der Untermiete» endlich ein Riegel geschoben werden. Doch wie gross ist das Problem wirklich? Anfragen bei grossen Schweizer Hausverwaltungen fördern Überraschendes zutage – nämlich, dass Egloff von einem Problem redet, das es gar nicht gibt. Wincasa praktiziert bereits jetzt die vom Parlament beschlossenen Anpassungen im Mietrecht. Bei Livit unterschreiben Mieterinnen und Mieter eine Vereinbarung, die «missbräuchliche Bedingungen der Untermiete» untersagt. Andere Verwaltungen wollen sich gar nicht äussern. Und der Hauseigentümerverband schreibt, er erfasse in diesem Zusammenhang keine «Problemfälle» oder anderweitigen Anliegen.

So bald geht in Härkingen die Post nicht ab

Die Post unter ihrem Chef Roberto Cirillo ist nicht nur Besitzerin eines Waldstücks in Deutschland, sondern auch einer Touristenattraktion. Wie die grüne Solothurner Volkswirtschaftsdirektorin Brigit Wyss am Montag bei der Eröffnung eines neuen Briefzentrums in Härkingen verriet, wirbt Tourismus Olten auf der Website für einen Rundgang durch die Anlage. Die Führung ist kostenlos und dauert zwei Stunden, setzt jedoch eine Mindestzahl an Besucherinnen und Besuchern von zehn Personen voraus. Allerdings ist das Angebot auf der Website von Olten Tourismus ziemlich versteckt: Man muss sich durch die Rubrik «Tagen & Feiern» und dort durch die Unterkategorie «Rahmenprogramme» klicken, bis man auf der dritten von vier aufgeführten Seiten auf den Link mit Informationen zum Rundgang stösst. So bald dürfte also in Härkingen nicht die Post abgehen.

Post-Chef Roberto Cirillo: Die Post besitzt nun auch eine gut versteckte Touristenattraktion.

Post-Chef Roberto Cirillo: Die Post besitzt nun auch eine gut versteckte Touristenattraktion.

Foto: Urs Jaudas

Kritik nimmt nicht ab: Marlene Amstad engagiert Berater

Es sind harte Zeiten für die Finanzmarktaufsicht, nicht nur wegen des Untergangs der Credit Suisse. Direktor Urban Angehrn hat gekündigt, dazu kommt eine Abgangswelle von weiteren hochrangigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und die Kritik an Präsidentin Marlene Amstad nimmt nicht ab. Ihr Führungsstil trage zu den Abgängen beim Personal bei, werfen ihre Kritiker ihr vor. Nun geht sie in die mediale Offensive. Als Berater hat sie Christian Pfister engagiert, den langjährigen Kommunikationschef von Swiss Life. Pfister, der bis im März beim Lebensversicherer gearbeitet hat, wird die Arbeit nicht so rasch ausgehen. Die Behörde steht in den negativen Schlagzeilen wie noch nie während ihres gesamten Bestehens. Eine kriselnde und geschwächte Finanzmarktaufsicht kann sich die Schweiz nicht erlauben. Schon gar nicht angesichts der neuen Monster-UBS im Land.

Ihrem Berater dürfte die Arbeit so schnell nicht ausgehen: Marlene Amstad, Präsidentin des Verwaltungsrats der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht.

Ihrem Berater dürfte die Arbeit so schnell nicht ausgehen: Marlene Amstad, Präsidentin des Verwaltungsrats der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht.

Foto: Thomas Egli

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