Switzerland
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29. September 2023: Die Nachrichten des Tages im Überblick

Köppel fehlt auch zum Abschied

Was ist passiert? Politisch ist Roger Köppel über die Jahre immer weiter nach rechts gerutscht. Im Nationalrat ist der SVPler seiner Linie dagegen treu geblieben. Der für seine Absenzen bekannte Zürcher Verleger fehlte auch am letzten Tag der Herbstsession, an dem er wie die anderen zurücktretenden Parlamentarierinnen und Parlamentarier verabschiedet wurde.

Welche bekannten Politiker hören auf? Die SP verliert mit Hans Stöckli (BE) und Roberto Zanetti (SO) zwei ihrer sechs Ständeräte. Bei der FDP kandidiert Ruedi Noser (ZH) nicht mehr. Die SVP muss künftig ohne Alex Kuprecht (SZ) auskommen, die Grünen ohne Adèle Thorens Goumaz (VD).

Tag der Umarmungen im Bundeshaus: Parlamentarierinnen verabschieden sich voneinander.

Tag der Umarmungen im Bundeshaus: Parlamentarierinnen verabschieden sich voneinander.

Foto: Keystone

Im Nationalrat verzichten 29 der 200 Mitglieder auf eine erneute Kandidatur. Die bekanntesten in der Deutschschweiz sind Prisca Birrer-Heimo (SP/LU), Yvette Estermann (SVP/LU), Doris Fiala (FDP/ZH), Kurt Fluri (FDP/SO), Roger Köppel (SVP/ZH), Martin Landolt (Mitte/GL), Christa Markwalder (FDP/BE) und Walter Wobmann (SVP/SO).

Jürg Läderach bricht sein Schweigen

Was ist neu? Der ehemalige Patron des gleichnamigen Schokoladenherstellers hat sich erstmals in einem Interview zu den schweren Vorwürfen rund um seine evangelikale Privatschule geäussert. Ehemalige Schützlinge hatten in einem SRF-Dokfilm von systematischen Schlägen mit Gürteln und psychischer Gewalt berichtet. Läderach gibt Fehler zu und sagt, er habe die Zeichen «zu lange» nicht wahrgenommen. Den Vorwurf, er habe selbst Kinder geschlagen, weist der Gründer der Schule zurück. Er habe Strafanzeige gegen eine der Personen im Film eingereicht. «Ich möchte, dass eine unabhängige Instanz wie eine Staatsanwaltschaft die Vorwürfe gegen mich klärt.»

Welche Aussagekraft hat das Interview? Jürg Läderach äusserte sich nicht direkt, das Interview wurde schriftlich geführt. Erschienen ist es im Magazin «Idea». Es steht der Schweizerischen Evangelischen Allianz, dem Verband Freikirchen.ch und der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen nahe.

Jon Pult will wohl Bundesrat werden

Was ist passiert? Der Bündner Nationalrat gibt am Montag bekannt, ob er ins Rennen um die Nachfolge von Alain Berset einsteigen wird. Da er zu einer Medienkonferenz in Bern eingeladen hat, ist davon auszugehen, dass er sagt: Ja, ich will.

Wie stehen seine Chancen? Sicher nicht schlecht. Jon Pult gilt als dezidiert Linker, der auch für Bürgerliche wählbar ist. Zudem ist davon ausgehen, dass es der in der Partei beliebte Bündner aufs interne Ticket schaffen würde – eine Hürde an der sein Konkurrent Daniel Jositsch scheitern könnte. Im Gegensatz zum Zürcher, dem Basler Beat Jans und dem Berner Matthias Aebischer ist Pult ein Vertreter der ländlichen Schweiz – und die ist im Bundesrat übervertreten. Dafür hat es sich der Taktiker bislang nicht mit der mächtigen Bauernlobby verscherzt, wie Larissa Rhyn, die Leiterin unserer Bundeshausredaktion in ihrer Einschätzung schreibt.

Bundesrat schnürt Millionenpaket für die Ukraine

Was hat die Landesregierung beschlossen? Die Schweiz soll bei der Minenräumung in der Ukraine eine Vorreiterrolle einnehmen. Der Bundesrat hat die Entminung im kriegsgebeutelten Land zu einer Priorität erklärt und 100 Millionen Franken dafür bereitgestellt.

Woher stammen die finanziellen Mittel? Je hälftig aus dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) und dem Aussendepartement (EDA).

Der FC Basel stellt den nächsten Trainer frei

Was ist passiert? Nach nur sieben Meisterschaftsspielen hat sich der FC Basel von Trainer Timo Schultz getrennt. Der einstige Liga-Krösus ist in der Super League nach dem schlechtesten Saisonstart seit 29 Jahren nur im neunten Rang klassiert. Auf europäischer Ebene ist er frühestmöglich gescheitert. Für Schultz übernimmt bis auf weiteres Sportchef Heiko Vogel, der bereits letzte Saison als Trainer eingesprungen war.

Wie überraschend ist der Entscheid? Angesichts der Resultate und der geringen Geduld David Degens – der Klubboss hat in zwei Jahren fünf Trainer verbraucht – kann nicht von einer grossen Überraschung gesprochen werden. Dennoch erstaunt, dass Schultz nicht mehr Zeit eingeräumt wurde. Der FCB hat viele seiner besten Spieler im Sommer verkauft. Mit dem neu zusammengestellten Kader konnte Schultz erst drei Meisterschaftsspiele bestreiten.

Was am Wochenende wichtig wird

Klimademo kämpft gegen Teilnehmerschwund

In Bern findet am Samstag die nationale Klimademo statt. Nachdem der Aufmarsch beim Klimastreik Mitte September bescheiden war, stellt sich die Frage, wie viele Leute diesmal «für Klimagerechtigkeit auf die Strasse gehen». Zumal die Bewegung bereits angekündet hat, künftig nicht mehr auf grosse Demonstrationen zu setzen, sondern auf neue Rezepte.

Slowakei hat die Wahl zwischen Brüssel und Moskau

Slowakinnen und Slowaken entscheiden bei der vorgezogenen Parlamentswahl am Samstag auch über die künftige Aussenpolitik ihres Landes. Umfragen sagen ein enges Rennen zwischen der populistischen Partei Smer-SD von Ex-Regierungschef Robert Fico und der liberalen Partei Fortschrittliche Slowakei von EU-Vizeparlamentspräsident Michal Simecka voraus. Simecka will die Zusammenarbeit seines Landes mit Brüssel vertiefen, Fico wirbt für einen Moskau-freundlichen Kurs.

Überraschendes Duell an der Tabellenspitze

In der Schweizer Fussball-Meisterschaft kommt es am Sonntag zum Spitzenkampf. Der Tabellenzweite aus Luzern empfängt um 16.30 Uhr Leader FC Zürich. Mit einem Sieg könnten die Luzerner erstmals seit 12 Jahren an die Tabellenspitze der Super League vorstossen – und das, obschon zwischen Klubführung und Investor Bernard Alpstaeg seit Monaten ein erbittert geführter Rechtsstreit tobt.

Das Bild des Tages

Tatort Hadrianwall: Ein mächtiger Baum, der durch den Hollywood-Film «Robin Hood – König der Diebe» bekannt wurde, ist in Nordengland illegal gefällt worden. Die Polizei hat einen 16-Jährigen verhaftet und ihn mittlerweile auf Kaution freigelassen. Für den Baum besteht noch eine kleine Hoffnung: «Sollten aus dem Stumpf neue Triebe ausschlagen und gelänge es, deren Wachstum zu unterstützen, könnten wir ihn retten», sagt der Chef des britischen National Trust.

Tatort Hadrianwall: Ein mächtiger Baum, der durch den Hollywood-Film «Robin Hood – König der Diebe» bekannt wurde, ist in Nordengland illegal gefällt worden. Die Polizei hat einen 16-Jährigen verhaftet und ihn mittlerweile auf Kaution freigelassen. Für den Baum besteht noch eine kleine Hoffnung: «Sollten aus dem Stumpf neue Triebe ausschlagen und gelänge es, deren Wachstum zu unterstützen, könnten wir ihn retten», sagt der Chef des britischen National Trust.

Foto: Keystone

Nikolas Lütjens ist seit 2017 Online-Blattmacher beim Tages-Anzeiger. Davor war er Blattmacher der Zürichsee-Zeitung und Sportchef beim Zürcher Oberländer. Er hat die Diplomausbildung an der Schweizer Journalistenschule Maz absolviert. Mehr Infos

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