Ursache für Zugentgleisung im Gotthard
Was ist passiert? Am 10. August entgleiste im Gotthard-Basistunnel ein Güterzug. Heute hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) nun ihren detaillierten Zwischenbericht veröffentlicht. Darin bestätigt sie, dass ein von Ermüdungsrissen im Metall verursachter Radbruch zum Unfall führte.
Das gebrochene Rad.
Foto: Sust
Hätte der Unfall vermieden werden können? Laut Sust-Bericht hatte sich der Riss an besagtem Rad über einen längeren Zeitraum ausgeweitet. Durch die in der Schweiz vorhandenen Zugkontrolleinrichtungen habe er nicht entdeckt werden können. Die Sust empfiehlt nun ausgeweitete Kontrollen auf dem Radsatz der entsprechenden Baureihe.
Wer haftet für den Schaden? Primär haftet SBB Cargo als Frachtführerin für den Unfall, sie kann jedoch Regress auf den Wagenbesitzer nehmen, Transwaggon AB, eine schwedische Tochterfirma des gleichnamigen Zuger Unternehmens. Eine Schadensumme haben die SBB bisher noch nicht genannt. Je nachdem, wie der Schlussbericht der Sust ausfällt, und falls eine klare Verfehlung des Waggonbesitzers festgestellt wird, drohen Transwaggon wohl Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe.
Überraschender Freispruch für mutmasslichen Killer aus Weissrussland
Worum ging es in dem Prozess? Juri Garawski war Mitglied eines weissrussischen Spezialkommandos und wurde in der Schweiz wegen «Verschwindenlassens» angeklagt. Es war das erste Mal, dass solch ein Tatbestand hierzulande überhaupt vor Gericht kam. Das Kreisgericht Rorschach sprach ihn heute sowohl vom Vorwurf des «Verschwindenlassens» als auch vom Vorwurf der Irreführung der Justiz frei.
Wie ist es überhaupt zum Prozess in der Schweiz gekommen? Weil er sich seines Lebens in Weissrussland nicht mehr sicher gefühlt hatte, war Juri Garawski in die Schweiz geflüchtet und hatte Asyl beantragt. Seit 2018 lebt er im Kanton St. Gallen. Weil er 2019 in einem TV-Interview schilderte, wie er im Auftrag von Präsident Lukaschenko mehrere Oppositionspolitiker zum Verschwinden gebracht hatte, setzte er selbst einen Prozess in Gang, der damit endete, dass er sich als Mitglied dieses Mordkommandos am Kreisgericht Rorschach vor Gericht verantworten musste.
Nationalrat beschliesst Sparpaket zu den Gesundheitskosten
Was ist passiert? Zwei Tage nach der Bekanntgabe des Prämienanstiegs hat der Nationalrat Massnahmen zur Senkung der Gesundheitskosten gutgeheissen. Das Paket hat der Bundesrat vor einem Jahr vorgeschlagen. Im Fokus stehen unnötige Behandlungen, günstigere Leistungserbringung und tiefere Medikamentenpreise.
Wie viel Geld lässt sich mit den Massnahmen sparen? Das ist laut Gesundheitsminister Alain Berset noch nicht klar. Als grosser Wurf gilt das Sparpaket allerdings nicht, es erzielt vor allem Verbesserungen im Kleinen.
Die Nationalratsdebatte zum Sparpaket finden Sie hier.
Beat Feuz wird Ski-Experte bei SRF
Was ist passiert? Der in diesem Jahr als Skirennfahrer zurückgetretene Beat Feuz verstärkt neu das Ski-Team bei SRF. Der Schangnauer wird die kommende Saison als Experte und Co-Kommentator begleiten. Er ergänzt das bestehende Team um Marc Berthod, Didier Plaschy, Stefan Abplanalp und Tina Weirather.
Wann geht es los? Feuz wird am 11. und 12. November anlässlich der Abfahrtsrennen in Zermatt sein Debüt als Experte geben.
Schweizer Gletscher sind in den letzten zwei Jahren um ein Zehntel geschrumpft
Was ist passiert? In den letzten zwei Jahren haben die Schweizer Gletscher 10 Prozent ihres Eises verloren. Nach dem Rekordverlust von 6 Prozent im Jahr 2022 schmolz das Gletschereis 2023 um weitere 4 Prozent. Das geschmolzene Eis entspricht einem Volumen von rund 2,2 Kubikkilometern, das ist fast das doppelte Fassungsvermögen des Bielersees.
Welche Regionen sind betroffen? Die Gletscherschmelze betraf die ganze Schweiz. Im Süden und Osten der Schweiz verzeichneten die Gletscher einer Untersuchung zufolge einen mittleren Eisdickenverlust von bis zu drei Metern. Etwas weniger dramatisch sei die Situation zwischen dem Berner Oberland und dem Wallis.
Was sind die Gründe? Der starke Rückgang ist auf eine Kombination aus einem schneearmen Winter und einem heissen Sommer zurückzuführen: Der drittwärmste Sommer seit Messbeginn und eine zeitweise rekordhohe Nullgradgrenze waren dafür verantwortlich, dass vereinzelte Sommerschneefälle meist wieder rasch dahinschmolzen.
Unsere Simulation zeigt, wie sich fünf Schweizer Gletscher in Zukunft verändern werden. Ebenfalls ersichtlich ist der Gletscherschwund anhand der hochaufgelösten Bilder einer neuen Spezialkamera auf der Diavolezza.
Was morgen wichtig wird
Öffnung des Gotthardtunnels für Personenzüge
Nach der Entgleisung des Güterzugs im Gotthard-Basistunnel fahren ab Freitag wieder einzelne Personenzüge durch die Röhre. Es sind ein Zug nach Süden am Freitag und einer nach Norden am Sonntag.
Im US-Fernsehen wird es wieder lustig
Nach dem Ende des fast fünfmonatigen Streiks der Drehbuchautoren in Hollywood gehen die populären Late-Night-Shows wieder auf Sendung. Komiker Bill Maher macht auf dem Bezahlsender HBO den Anfang und startet bereits am Freitag wieder, sein Kollege John Oliver am Sonntag. Jimmy Fallon, Jimmy Kimmel, Stephen Colbert und Seth Meyers werden ab kommenden Montag zu sehen sein.
Das Bild des Tages
Der britische Schauspieler Michael Gambon, bekannt insbesondere durch seine Rolle als Albus Dumbledore in den «Harry Potter»-Filmen, ist heute 82-jährig verstorben. Gabon wurde viermal mit dem Fernsehpreis der British Academy of Film and Television Arts (Bafta) ausgezeichnet. Zu seinen bekanntesten Filmen – abgesehen von seinen «Harry Potter»-Filmen – zählen «Sleepy Hollow» von Tim Burton und «Gosford Park» von Robert Altman.
Foto: Jaap Buitendjik (Keystone)
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